"Christoph Hänsli ist ein Konzeptkünstler, der sich in erster Linie der traditionellen Tafelmalerei als Medium bedient.
Als Motive wählt er häufig Gegenstände, die an Alltäglichkeit kaum zu unterbieten sind. So entstehen empathische Portraits
von obsoleten Lichtschaltern, ungemachten Betten, halbleeren Biergläsern und gestapelten Archivschachteln. Vergänglichkeit
und Abwesenheit sind die zentralen Themen seines Schaffens. In keinem seiner Bilder ist ein Mensch zu sehen, und dennoch sind
sie von unserem absurden irdischen Dasein durchdrungen. Ohne Pathos und ohne Sentimentalität erzählen die Gegenstände von der
Verlorenheit des Menschen in einer Welt, die Ordnung suggeriert. Die schnörkellose Schönheit der in fast altmeisterlichen Sorgfalt
ausgeführten Bilder lenkt den Blick des Betrachters auf einen Alltag, für den er längst erblindet ist. Dass Hänsli auf seine kompositorischen
Freiheiten verzichtet und die Objekte stets in Lebensgröße und neutral beleuchtet zeigt, erleichtert den Prozess der individuellen Erinnerung
und des Wiedererkennens."
Galerie Judin, Berlin
www.christophhänsli.ch
© Foto: Christoph Hänsli